So macht es keinen Spaß

16. Spieltag

Blau-Weiß Reichenbach – Blau-Weiß Gersdorf 1   11:4

Trotz des relativ knappen 6:9 aus dem Hinspiel und der desolaten Leistung der Gastgeber in der Vorwoche gegen Syrau fuhren wir ohne große Hoffnungen ins Vogtland. Zum einen durften die Reichenbacher Zuhause den Zelluloidball verwenden und das Spiel aus der Vorwoche kann man angesichts der bisherigen Kräfteverhältnisse eher als nicht ganz koscher ansehen als ein real erspieltes Ergebnis. Mit Uwe hatten wir zudem einen Spieler unserer zweiten Mannschaft dabei – es fehlte Marcel aus dem mittleren Paarkreuz. Schon durch das Aufrücken allein, ist das bereits eine kleine Schwächung.

Aber es begann gut für uns. Mit zwei Zählern beendeten wir die Doppelspiele. Unsere sonst so sieggewohnte Paarung André/Mirko erlitten dabei die einzige Niederlage des Tages. Sowohl Jens/Marcus als auch Uwe/Patrick konnten mit starken Leistungen jeweils überzeugende Siege einfahren. Sollte hier doch etwas möglich sein?

Im vorderen Paarkreuz spielte Patrick recht gut, nutzte aber die sich bietenden Chancen nicht clever genug aus und verlor letztlich knapp in fünf Sätzen. Chancenlos war hingegen Mirko gegen Hölzel. Nach wie vor fehlen ihm oben heraus einfach die 5%, die im vorderen Paarkreuz unabdingbar mit einer realistischen Siegchance verbunden sind. Besserung gab es heute leider wieder nicht. Auch Marcus fand im mittleren Paarkreuz gegen Hätzsch kein Mittel und unterlag ebenfalls glatt in drei Durchgängen. Erst André konnte den Bock in den Einzeln dann endlich umstoßen. Er ließ trotz eines Handycaps im Schlagarm der Nummer 6 der Gastgeber keine Chance! Dann folgte Jens; in einer echten Klasse-Partie bezwang er den ebenfalls stark spielenden Pilz mit 3:2.

Direkt nach dem Matchball kam es dann zum ersten und leider nicht letzten Eklat des Tages. Der Schläger von Pilz flog in Richtung der Gersdorfer Bank – ob absichtlich oder nicht, will ich an dieser Stelle gar nicht beurteilen. Fakt ist, dass der Schläger nach dem Aufprall an der Wand auf André herab fiel. Man will sich nicht ausmalen, wenn das Spielgerät etwas tiefer angeflogen gekommen wäre. Nach ein paar Wortgefechten entschuldigte er sich dann für den Wurf. Die Schuld daran trugen – zumindest in den Augen der anwesenden Reichenbacher – aber dennoch wir. Welches krude Weltbild muss man eigentlich haben? Egal! Es ging weiter und beim Stand von 4:5 (Uwe verlor glatt gegen Schein) war unser Rhythmus komplett dahin.

Wir verloren die nächsten vier Spiele glatt mit 1:3 (Mirko, Patrick) bzw. 0:3 (Jens, Marcus) und das Spiel war mit 4:9 bereits verloren. Nun wird auf der Empore mal so nebenbei ein Fass Bier geöffnet und das spritzt in die Halle direkt in das Spielfeld in dem sich gerade André und Daniel Schein duellieren. Was soll das? Natürlich waren wir auch jetzt wieder Schuld, dass wir uns so wurstig haben und darauf hinwiesen, dass solche Dinge einfach nicht passieren dürften. Wir würden ja auch auf der Bank Bier trinken und hätten zudem unterschiedliche Trikots an und brauchten uns daher gar nicht aufregen. Nach dem Vorfall standen im vierten Satz mindestens zwei Reichenbacher in der Spielbox, die dort rein gar nichts zu suchen hatten. André gratulierte dann „freundlich“ und gab das Spiel auf. Auch das an der Nachbarplatte zeitgleich stattfindende Spiel ging dann noch glatt an die Gastgeber.

Fazit: Das Ergebnis war im Rahmen der Erwartungen und damit können wir auch umgehen – kein Ding! Wir wissen, dass wir in der aktuellen Phase nicht zwingend konkurrenzfähig sind. ABER so macht das wirklich überhaupt keinen Spaß mehr. Untereinander werden von einigen Mannschaften im Vogtland ungeniert die Punkte verschoben (Vorwoche: Syrau gewinnt 12:3 gegen Reichenbach! Aktuell: Syrau verliert gegen den Tabellenletzten Plauen mit 5:10!). Wir sind schon ne Menge gewohnt und machen auch ein bissl Spaß mit – schließlich sind wir auch nicht aus Schokolade. Aber das, was einem in der 2. Liga im nichtsportlichen Bereich abverlangt wird, ist weit außerhalb des guten Geschmacks. Und Schuld an allen Vorkommnissen sind selbstverständlich immer wir! (Und das schlimmste: die glauben das selber wirklich!) Da ist sich selbst ein Manfred Pollog nicht zu schade und bezichtigt uns der übermäßigen Aggressivität. Er würde uns auflaufen lassen, schließlich wäre er der Vorsitzende des Spielbezirks Chemnitz. Jeder Aktive weiß, unter welchem mentalen Starkstrom ein solches Spiel vor allem direkt an der Platte abläuft. Und ja, da geht es nicht immer fein zu – auch von unserer Seite nicht. Aber manche Dinge sind einfach absolute No-Go’s! Und da war heute mehr als eins dabei. Wir werden im nächsten Spiel dennoch wieder alles geben und versuchen, den Angriff der Plauener doch noch abzuwehren. Sportlich wollen wir die Klasse auf jeden Fall halten. Was dann kommt, werden wir sehen.

Unsere Spieler in der Übersicht:

  1. Mirko Reitze (0 Punkte)
  2. Patrick Rudolph (0,5)
  3. Jens Bröer (1,5)
  4. Marcus Bröer (0,5)
  5. André Kovacs (1,5)
  6. Uwe Voigt (0,5 – Ersatz)

(mr)

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