4. Spieltag – Westsachsenliga
Blau-Weiß Gersdorf 2 – SV Remse 2 6:9
Gegen die bis dato ungeschlagenen Gäste aus Remse musste unsere zweite Gersdorfer Mannschaft antreten. Es galt herauszufinden, wie groß der Leistungsabstand zur Tabellenspitze ausfällt oder ob man gar mit ihr mithalten kann. Im Gegensatz zum großartigen Erfolg unserer Mannschaft gegen St. Egidien mussten wir diesmal auf zwei unserer Leistungsträger aus dem dritten Paarkreuz verzichten was man letztlich wohl als spielentscheidend bezeichnen darf.
In den Doppeln bot sich ein ähnliches Bild wie in der Woche zuvor. Das Doppel 1 mit Markus & Rudi kamen gegen Selbmann/Dittrich überhaupt nicht zurecht. Rudi machte zu viele Fehler im Zwischenspiel und Markus hatte keine Präzision in seinen Topspins; glatt 0:3. Parallel die Partie von Pierre & Jörg, in der es schon viel besser für uns lief. Ihre technisch und spielerisch sehr begabten Gegner Swjagin/Wunner fanden kein geeignetes Mittel, die kruppstählernen Grundfeste des Gersdorfer Verteidigungsbollwerks auch nur ansatzweise zu beschädigen. Vielmehr mussten sie nun einsehen, dass die Niederlage unumgänglich ist und resignierten letztlich. In einem guten Spiel gestaltete unser Nachwuchs Gruhn & Schaal die Partie sehr offen. Großartig ausgespielte Offensivduelle entschieden sie mal für mal für sich; machten aber im gleichen Zuge wieder einfache Fehler im Zwischenspiel oder verteilten Geschenke in Form von hoch über dem Netz stehenden Bällen. In einem packenden Finale zogen unsere Jungs dann doch leider den Kürzeren und mussten sich 2:3 geschlagen geben. Schade! So hieß es nun 1:2 nach den Doppel gegen uns und wir waren guter Dinge.
Nun zum ersten Paarkreuz. In dem musste Rudi gegen Schnabel ran und allen war klar, dass es in einem Duell zweier Noppenkünstler nichts für Auge gab. Schier endlose Zwischenspielduelle wechselten sich mit plumpen Vorhandaktionen ab. Rudi verstand den Sinn und die Aufgabe der Noppe am Ende aber doch etwas besser und rang seinen Gegner in fünf nervenzehrenden Sätzen nieder und siegte. Markus, von der einen oder anderen Dorfschönheit in der Halle wohl inspiriert, fand nun zu seinem Spiel und zu seiner Stärke. Er ließ jedoch die Gersdorfer in dämonischer Unklarheit, warum auf die beiden ersten beeindruckend herausgespielten Satzgewinne auf einmal ein Einbruch folgte. Glücklicherweise erstarkte Markus im Angesicht der anwesenden holden Weiblichkeit wieder und triumphierte letztlich hochverdient. Das bedeutete die überraschende Gersdorfer Führung zum 3:2.
Die wurde dann prompt noch weiter ausgebaut denn Jörg machte in einem flotten Spiel Wunner klar, dass er nicht zu Scherzen aufgelegt ist. Es ging alles in allem recht knapp zu, aber Wunner machte immer wieder Bekanntschaft mit des Jörgs Noppe und ihrer Schnittumkehr bei Topspinnblock. Achso, … einen Eintrag zu Gunsten Jörgs im „Guiness-Buch-Der Rekorde“ hätte das Spiel allemal auch noch verdient. Und zwar in der Rubrik „Höchste Anzahl absolut tödlicher Rußbälle in einem Tischtennis-Punktspiel“. Diesen Rekord hätte Jörg Teuber für die nächsten Jahrzehnte inne. Aber egal. Jörg holte in vier Sätzen das 4:2. Weiter ging es mit Pierre, dem wir alle seinen ersten Sieg für das Gersdorfer Lager wünschten. Mit neuem Enthusiasmus und Siegeswille verrichtete dieser auch sofort sein Werk und spielte seinen Gegner gekonnt aus. Phasen kühner Zurückhaltung wechselten sich ab mit präzise ausgeführten Angriffsvariationen. So fällt die nüchterne Analyse in einem einseitigen Spiel aus, welches das viel umjubelte 5:2 für unsere Gersdorfer Mannschaft brachte, der wohl zu diesem Zeitpunkt keiner, nicht einmal wir selbst, eine 3 Punkte Führung gegen diese große Remser Mannschaft zugetraut hätte. Aber es lief wie am Schnürchen. Mit der Emsigkeit und Akribie eines Ameisenvölkchens wurde Punkt für Punkt in das Lager der Gersdorfer geschleppt. Ein Punkt unserer Jungstars und wir würden den Sieg holen.
Doch leider machte diesmal ein Gersdorfer Bekanntschaft mit des Gegners Noppe. Norman fiel es schwer, seine gewohnt guten Trainingsleistungen in die Tat umzusetzen und spielte zu schnell und hektisch was dem Gegner Guthe in die Karten spielte. Norman musste sich etwas unter Wert mit 0:3 geschlagen geben. Ähnlich ging es Bastian, der gegen einen gut aufgelegten Dittrich oft das Nachsehen hatte und ihm oft Gelegenheiten gab Punkte zu machen. Beide zeigten aber auch sehr schöne Offensivduelle in denen auch Bastian als Sieger hervorging und den Satzverlauf ausgeglichen gestalten konnte. Am Ende konnte sich der Gegner jedoch immer ein Stück weit absetzen und siegte 3:0. So hieß es nach der ersten Runde nur noch 5:4 für die Gersdorfer.
Trotzdem gingen wir motiviert in die nächsten beiden Partien im ersten Paarkreuz. Markus drückte der Partie gegen Schnabel gleich seinen Stempel auf. Mit der Eleganz und Leichtfüßigkeit eines brasilianischen Sambatänzers ließ Markus immer wieder Topspinsalve um Topspinsalve in des Gegners Seite einschlagen. Kopfschüttelnd und resignierend zugleich musste der Gegner spätestens Ende des zweiten Satzes einsehen, dass es sinnlos ist Widerstand zu leisten. Unbeeindruckt, ließ Markus seinen Gegner hilflos an der Platte zurück und wir durften das 6:4 für uns zählen. Nun war Rudi gegen Selbmann dran. Dieser hatte anscheinend seine Wunden, die er sich im Spiel gegen Markus zugezogen hatte, geleckt. Rudi spielte recht konzentriert, stand aber bei Offensivaktionen des Gegners zu Beginn zu nah an der Platte und konnte nur unzureichend verteidigen. Der weitere Spielverlauf gestaltete sich ausgeglichen. Rudi verteidigte mittlerweile recht gut; trotzdem gelang es ihm nicht, seine Vorhand richtig in Szene zu setzen. Leider gelang es Selbmann immer im richtigen Moment, einen wichtigen Punkt zu erzielen; was dazu führte, dass er das ausgeglichene Spiel trotzdem glatt in drei Sätzen gewann. Vielleicht ein bisschen unter Wert, aber Selbmann ist auch ein recht sicherer Tischtennisspieler.
Leider mussten wir nun alle miterleben, dass fortan Spiel für Spiel an unseren Gegner ging. Jörg konnte in seinem zweiten Spiel gegen Swjagin nicht den so erhofften siebten Punkt einfahren, der uns schon mal das große alles entscheidende Doppel gebracht hätte. Vielmehr verlor er in einem dramatischen Fünfsatzspiel trotz zahlreicher Matchbälle. Auch Pierre konnte nicht an die Leistung des ersten Einzels anknüpfen und hatte mit dem schnellen Spiel seines Gegners Wunner so seine Probleme.
So war der Gegner nach langer Zeit wieder mit 7:6 in Führung. Und wir hatten ja noch Hoffnung, dass vielleicht eines unserer Einzel noch kommt und uns ins Doppel rettet. In dessen Wogen man sich vielleicht hätte treiben lassen und den viel umjubelten, nicht für möglich gehaltenen Punkt erkämpft hätte. Aber welchem der Spieler dieser Remser Mannschaft stand wohl der Sinn danach, unsere Gersdorfer Mannschaft für ihren aufopferungsvollen Kampf zu belohnen? Keinem natürlich! Wer soll es ihnen auch verübeln, denn sie brauchen diese zwei Punkte zum Wiederaufstieg in die Bezirksklasse. Und letztlich sollten sie diese auch bekommen, denn sowohl Norman als auch Bastian konnten ihr gutes Spiel nicht in Satzerfolge ummünzen und wir alle mussten erkennen, dass das Ringen vergebens war und der Gegner es geschafft hat, uns zu besiegen.
So hieß es zum Schluss 6:9 gegen und wir gingen nach Hause …
Unsere Spieler in der Übersicht:
- Patrick Rudolph (1 Punkt)
- Markus Fiedler (2)
- Jörg Teuber (1,5)
- Pierre Bellmann (1,5)
- Norman Gruhn (0)
- Bastian Schaal (0)
(pr)